Erotik in der Kunst ist so alt wie diese selbst. Unabhängig von Gattung und Medium gab es auch immer Inhalte die als pornografisch (pórnē, Altgriechisch für. „Dirne“) bezeichnet wurden und Stein moralischen Anstoßes waren. Das gilt auch für den Film. Mit dem Aufkommen des Internets hat die Verbreitung pornografischer Filme ein nie dagewesenes Maß erreicht. Der einfache Zugang hat dazu geführt, dass eine ganze Generation von Jugendlichen mit Pornos aufgewachsen ist und Pornografie somit Teil unserer globalen gesellschaftlichen Realität wurde. Und damals wie heute polarisiert sie. Waren es die sogenannten „Feminist Sex Wars“ die in späten 1970ern zu einer Spaltung der feministischen Bewegung in einen anti-pornografischen und sex-positiven Feminismus geführt haben, so gibt es auch heute Menschen, die Pornografie als sexistisch motivierte phallozentristische Erniedrigungsfantasien verteufeln und solche die nach neuen Ansätzen suchen, um einem allgegenwärtigen Phänomen zu begegnen. Angefangen von Sozialwissenschaftlerinnen, die mit diversen Studien zu einem besseren Verständnis von Konsum, Rezeption und gesellschaftlichen Implikationen beitragen, bis zu feministischen Filmemacherinnen und Initiativen die dem Sexismus der Mainstream-Pornografie eine Alternative entgegensetzen möchten. Dirty Silence will all jenen, die sich an diesem Dialog beteiligen wollen ein Forum bieten. Den Rahmen dafür bilden monatliche Filmvorführungen die unterschiedliche Aspekte der Pornografie beleuchten, um danach gemeinsam zu Diskutieren – offen und kritisch, denn Anrüchigkeit entsteht durch Schweigen.